Margaret und die Mission zum Mond ist besser auf größeren Geräten zu lesen. Öffne die Seite auf einem Tablet oder einem Laptop für das beste Leseerlebnis!
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Dies ist die Geschichte einer Heldin,
die einen Menschen auf den Mond brachte.
Ihr Name ist Margaret Hamilton.
Margaret wurde im Sommer 1936, vor über 80 Jahren, in einer amerikanischen Kleinstadt geboren.
Eine ihrer liebsten Beschäftigungen – neben Musik und Kunst – war es, den Nachthimmel zu betrachten und in Gedanken und Träumereien zu versinken.
Wieso leuchten Sterne und wieso sehen sie jede Nacht anders aus? Was sind eigentlich genau Sternschnuppen?Und was passiert hinter dem Nachthimmel und nach unserem Leben?
Oft unterhielt sie sich mit ihrem Vater über diese Sachen. Der war Philosoph, das heißt, sein Beruf war es, sich mit wichtigen Fragen zu beschäftigen.
Gemeinsam erforschten und entdeckten sie die Wunder der Erde, auf der wir leben, und die Geheimnisse des Weltalls, das uns umgibt.
Margarets Papa zeigte ihr auch, dass sie all das erreichen konnte, was sie sich erträumte!Zu jener Zeit wurde von Mädchen erwartet, dass sie Mütter und Ehefrauen werden und sich um Haushalt und Kinder kümmerten.
Doch Margarets Vater ermutigte sie stets, das zu tun, was ihr Traum war.Also studierte sie nach ihrem Schulabschluss Mathematik und Philosophie, und störte sich nicht daran, dass sie häufig das einzige Mädchen in den Matheklassen war.
Auf dem College lernte Margaret ihren Freund James kennen, den sie nach dem Abschluss auch heiratete.
In Margarets letztem Jahr auf dem College schoss die damalige Sowjetunion den Satelliten „Sputnik 1“ in die Umlaufbahn der Erde.
Auch wenn die Menschen in den USA bewundernd zusahen, wie etwas von Menschen Gebautes im All flog, bereitete es ihnen Angst.Die USA und die Sowjetunion waren bei weitem keine Freunde! Beide wollten besser sein und mehr Erfindungen haben als die jeweils anderen.
Und ein Satellit war eine außergewöhnliche technische Erfindung, mit welcher die Sowjetunion einen Wettlauf ins All startete!Diesen Wettlauf wollten die USA um jeden Preis gewinnen. Was, wenn die Sowjetunion sonst den Weltraum eroberten und für sich haben wollten?
Also gründete der Präsident die NASA – die National Aeronautics and Space Administration, zu deutsch:
Nationale Luft- und Raumfahrtverwaltung.Eine der wichtigsten Aufgaben der NASA ist es, das Weltall zu erforschen.
Nach dem Abschluss packten Margaret und James ihre sieben Sachen und starteten in ihr neues Leben in Boston, wo sie beide weiter studieren wollten.
Doch wenn beide zur Universität gingen, von welchem Geld sollten sie dann leben?
Margaret machte einen mutigen Vorschlag: zuerst sollte James studieren, während sie arbeitet und Geld verdient und sobald James seinen Abschluss hat, wäre sie an der Reihe mit Studieren.
Eine Frau, die ihren Mann finanziell unterstützte, war damals so gut wie einmalig! Doch Margaret war aufgeregt und freute sich darauf, zu arbeiten, und alles, was sie gelernt hatte, anzuwenden!
Zu dieser Zeit suchte der Mathematik Professor Edward Norton Lorenz nach einem jungen Mathegenie – Margaret war perfekt für den Job!Sie sollte ihm helfen, Computer-Programme zu entwickeln, die das Wetter vorhersagen.
Computer waren damals etwas Brandneues und sie waren so riesig, dass sie ganze Räume füllten!Es gab noch keine Computer- oder Programmierkurse in der Schule und niemand wusste so genau, was sie da taten.
Also lernte Margaret alles, was sie wissen musste, während ihrer Arbeit durch Testen, Fehler Machen, trotzdem Weitermachen und Herumprobieren.Die Computer-Programme waren in einer (Programmier-)Sprache geschrieben, die auch der Computer verstand: der Code.
Im November 1959 brachte Margaret ihre Tochter Lauren zur Welt.Vor 60 Jahren war es üblich, dass sich viele Frauen aus dem Berufsleben verabschiedeten, wenn sie Mutter wurden.
Doch Margaret liebte ihre Arbeit und sah keinen Grund, wieso sie ihren Beruf aufgeben sollte! Also ging sie nach kurzer Zeit wieder zurück an die Arbeit.
Im April 1961 schoss die Sowjetunion den ersten Menschen, den Astronauten Juri Gagarin, in den Weltraum.Er umkreiste in dem Raumschiff Vostok 1 einmal die Erdkugel und landete nach 108 Minuten wieder auf der Erde.
Die Sowjetunion war drauf und dran, den Wettlauf ins All zu gewinnen! Das einzige, was noch fehlte, war ein Mensch auf dem Mond!Also erteilte Präsident John F. Kennedy der Nation die Aufgabe, einen Menschen zum Mond und wieder zurück zur Erde zu bringen.
Und Margaret wollte dabei helfen! Als sie von dem Projekt „Apollo“ der NASA erfuhr, verschwendete sie keine Zeit.Sie wurde Leiterin des Software-Teams, das verantwortlich für die Computer-Programme war, welche die Astronauten im Weltraumflug verwenden würden.
Obwohl sie eine der wenigen Frauen war, die an dem Projekt arbeiteten, hatte sie nie das Gefühl, dass ihre Teammitglieder sie deshalb anders behandelten.
Alle hatten das gemeinsame Ziel, dass die Mission glückt und sie einen Menschen auf den Mond schicken würden.
Margaret war so vertieft in ihre Arbeit, dass ihr oft gar nicht auffiel, dass sie fast nur von Männern umgeben war!Weil aber die ganze Welt zusah, ob die Apollo-Mission erfolgreich sein wird, musste Margaret häufig nachts und auch am Wochenende arbeiten.
Oft brachte sie ihre Tochter Lauren mit ins Büro, die ihr im Labor Gesellschaft leistete.Im Labor wurde alles getestet, was vom Ingenieur- und Programmierteam gebaut oder geschrieben wurde.
Nur so konnten sie sicher gehen, dass im Weltall nichts schief gehen wird. Es hing alles davon ab, ob die Programme im Weltall funktionierten – es gab keine zweite Chance!
Zum Testen benutzten sie einen Flug-Simulator: eine Maschine, die so tut, als wäre sie gerade wirklich im Weltall und würde fliegen.Wenn etwas an dem Programm geändert oder ein neuer Code geschrieben wurde, musste Margaret testen, ob noch alles funktionierte.
Für Lauren sah die Arbeit ihrer Mutter so aus, als würde sie Astronautin spielen: manchmal lag sie in dem engen Simulator und bediente den Computer kopfüber, drehte Räder, legte Schalter um, drückte Knöpfe und las Signale ab.
Und Lauren wollte unbedingt mitmachen! Wenn Margaret den Simulator gerade nicht nutzte, weil sie neuen Code schrieb oder alten Code verbesserte, ließ sie Lauren damit spielen.
Doch eines Tages hörte Margaret ein lautes Klingeln und Piepen und Lämpchen blinkten auf. Irgendetwas war schief gegangen!
Sie rannte zu ihrer Tochter und dem Simulator, um nachzusehen, was passiert war.
Lauren hatte wohl irgendeinen der vielen Schalter umgelegt, welcher den Start des Simulators vorbereitet. Aber er tat doch bereits so, als wäre er gerade im Weltraum! Wie konnte er sich auf einen Start vorbereiten, wenn er schon mitten im Flug war?
Dies überforderte den Computer – er war verwirrt und stürzte ab. Margaret war jedoch keinesfalls böse auf Lauren, sondern freute sich, dass ihre kleine Tochter auf diesen Fehler im Programm gestoßen ist, bevor man die Astronauten in den Weltraum schickte.
Sie wandte sich an ihre NASA-Chefs und erzählte ihnen von dem Fehler, gegen den sie einen neuen Code schreiben wollte. Doch ihre Chefs sagten, sie sollte sich keine Gedanken machen, denn Astronauten werden immerhin darauf trainiert, niemals Fehler zu machen!
Doch damit lagen sie falsch. Im Dezember 1968 starteten drei Astronauten die Apollo 8 Mission.
Sie umkreisten den Mond und begaben sich am fünften Tag zurück auf den Weg zur Erde…
– und einer der Astronauten tat genau dasselbe, was zuvor Lauren passiert war!
Alle Navigationsdaten, also die Informationen, die dem Computer den Weg zurück nach Hause zeigten, wurden gelöscht.Ohne diese Daten konnten die Astronauten nicht zurück zur Erde finden!
Kann Margarets Team es schaffen, die Mission zu retten?
Kannst du Margaret und ihrem Team helfen?
Margaret und ihr Team suchten fieberhaft nach einer Lösung und schrieben 9 Stunden an einem Programm, das Apollo 8 wieder zurück zur Erde führte.Sie retteten nicht nur die Mission, sondern auch das Leben der Astronauten!
Margaret wollte sicher gehen, dass so etwas nie wieder passiert und fing an, ein Programm zu schreiben, das Fehler erkannte.Sie und ihr Team gestalteten ein Alarmsystem, welches die Astronauten warnte, wenn der Computer verwirrt war oder zu viele Aufgaben auf einmal bewältigen musste.
Margarets Team schrieb so viel Code für NASAs Computer, dass ein ausgedruckter Stapel so hoch war wie Margaret selbst! Und dieser Code sollte helfen, einen Menschen auf den Mond zu bringen.
Ein halbes Jahr nach der Apollo 8 Mission war die Zeit gekommen: Die Apollo 11 Mission sollte den ersten Menschen auf den Mond schicken!
Am 16. Juli 1969 startete das Apollo 11 Raumschiff Columbia, an Board drei Astronauten, in die Umlaufbahn der Erde.Der Start wurde sogar ins Fernsehen übertragen und über 500 Millionen Menschen auf der ganzen Welt sahen zu!
Die Astronauten waren bereits vier Tage unterwegs, bis es nur noch wenige Minuten dauerte, bevor das Raumschiff auf der Oberfläche des Mondes landen würde.
Doch plötzlich begann der Computer der Columbia, hektisch eine Fehlermeldung nach der anderen abzuspielen. Er hatte zu viele Aufgaben gleichzeitig und war überfordert!
Die Mission war in Gefahr. Glücklicherweise hatte Margaret ja schon mit so einem Problem gerechnet!Der Code, den sie zuvor geschrieben hatte, half dem Computer dabei, sich auf die wichtigste Aufgabe zu konzentrieren. Und diese war natürlich die Mondlandung!
Also vergaß der Computer die anderen Aufgaben und bemühte sich nur noch darum, die Astronauten wohlbehalten auf den Mond zu bringen.
Am 20. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Seine Worte gingen in die Geschichte ein:„Es ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.“
Das Ziel von jedem Level ist es, den nächsten großen (gelben) Stern zu erreichen, bis du im letzten Level Apollo zurück zur Erde führen kannst!
Mithilfe der Bausteine kommandierst du das Raumschiff entlang der gestrichelten Linie zum nächsten Stern. Hier findest du, was bei jedem Baustein mit dem Raumschiff passiert.
Das Raumschiff macht einen Schritt nach vorne.
Das Raumschiff dreht sich nach rechts um die Kurve.
Das Raumschiff wiederholt, was sich in der Schleife befindet. In dem Beispiel rechts würde es 2 Mal erst einen Schritt nach vorne und eine Drehung machen. Danach befolgt das Raumschiff wieder wie gewohnt die Bausteine, die nach der Schleife folgen.
Apollo ist auf der Erde angekommen! Aber schaffst du das mithilfe der Schleife auch in weniger Schritten?
Ups, das war nicht ganz richtig! Willst du es nochmal versuchen? Wenn du Hilfe brauchst, tippe auf die Glühbirne unten rechts.
Sammle auf dem Weg zur Erde die großen und kleinen Sterne ein!
Ziehe -> in die Leiste.
Gut gemacht! Klicke jetzt auf den Play-Button, damit Apollo losfliegt!
Super, du hast den ersten großen Stern eingesammelt! Wie viele Schritte muss Apollo bis zum nächsten großen Stern gehen? Ziehe die richtige Anzahl in die Leiste und klicke Play.
Juhu!
Auf dem Weg zum nächsten Stern muss das Raumschiff eine Kurve fliegen. Findest du die richtige Reihenfolge?
Du hast es fast geschafft! Mit dem neuen Baustein „Schleife“ kannst du Schritte mehrmals abspielen. Platziere die Schritte in der Schleife, die sich wiederholen sollen.
Klasse! Du hast Margaret geholfen, die Mission zu retten!
Nach der Mondlandung in 1969 arbeitete Margaret Hamilton noch für einige Jahre für die NASA an weiteren Apollo-Missionen. Im Jahr 1986 gründete sie ihr eigenes Unternehmen: Hamilton Technologies.
Seit über 50 Jahren haben Margarets Leistungen einen großen Einfluss auf die Software-Entwicklung. Den Namen „Software-Entwicklung hat übrigens auch Margaret geprägt!
2016 bekam sie für ihre Arbeit die Freiheitsmedaille des damaligen US-Präsidenten Barack Obama. Das ist eine der beiden höchsten Auszeichnungen der USA.
„Es ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.“ – der Astronaut Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond und wurde dadurch zum Helden und Vorbild vieler Kinder. Hinter dem ersten Menschen auf dem Mond standen jedoch rund 400.000 Personen in wissenschaftlichen, Ingenieurs- und Technik-Teams, welche dieses geschichtliche Ereignis erst ermöglichten. Eine davon ist Margaret Hamilton – eine Mathematikerin und Software-Entwicklerin, welche für die Flugsoftware der Apollo-Missionen der NASA zuständig war und somit maßgeblich zum Erfolg und zur Sicherheit der Astronauten der ersten bemannten Mondlandung beitrug.
„Margaret und die Mission zum Mond“ illustriert ihre Geschichte in digitaler Form und stellt jungen Kindern und insbesondere Mädchen eine außergewöhnliche Heldin vor. Die Storytelling-Website beinhaltet zudem ein kurzes Spiel, welches den Leser*innen grundlegende Programmierkonzepte näherbringt.
Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Jungen Hochschule im Rahmen einer Bachelorarbeit im Fach Industriedesign. Die Absolventin Marina Almanstötter untersuchte die Einflussfaktoren, die das Feld der Informatik für viele Mädchen und Frauen unattraktiv erscheinen lassen, die sozialen Strukturen der Disziplin und die Ursachen für die ungleiche Geschlechterverteilung. Diese Faktoren lassen sich weitgehend auf die Entwicklung des Berufsfeldes und das daraus resultierende und aufrechterhaltene Image der Informatik heute zurückführen. Die Anfänge der Disziplin als eine typische „Frauenarbeit“ und besonders die gezielte Entwicklung in ein männlich dominiertes Feld prägen die geschlechtsspezifische Zusammensetzung der Branche. Das Resultat der Arbeit ist ein Konzept zur Verbesserung der Wahrnehmung unterrepräsentierter Gruppen, insbesondere Mädchen, gegenüber der Informatik.
Mit der Unterstützung der Bachelor-Betreuerin Prof. Dr. Rosan Chow und Dipl. Päd. Univ. Armin Gardeia der Jungen Hochschule und des Preisgelds des Genderpreises 2019 entstand aus dem Konzept ein digitales Produkt, welches in Zusammenarbeit mit dem UX-Designer Victor Janin realisiert wurde.
Prof. Dr. Rosan Chow und Dipl. Päd. Univ. Armin Gardeia
Margaret Hamilton Biography (2017), über: computerhistory.org/fellowawards/hall/margaret-hamilton/, zuletzt aufgerufen am 22.11.2020
Margaret Hamilton, read by Poorna Jagannathan (2018), über: https://radiopublic.com/RebelGirls/s1!38ccc, zuletzt aufgerufen am 22.11.2020
Meet Margaret Hamilton, the badass '60s programmer who saved the moon landing (2015) in: Vox, über: vox.com/2015/5/30/8689481/margaret-hamilton-apollo-software, zuletzt aufgerufen am 22.11.2020
Her Code Got Humans On The Moon - And Invented Software Itself (2015) in: WIRED, über: wired.com/2015/10/margaret-hamilton-nasa-apollo/, zuletzt aufgerufen am 22.11.2020
Draper Laboratory, NASA, White House