Analyse und Verbesserung des sektoren- und bereichsübergreifenden Schnittstellen- und Verlegungsmanagements in der Palliativversorgung Poster
Ein erheblicher Teil sterbender Patienten und Heimbewohner werden in deren letzten Lebenstagen noch in ein anderes Versorgungsumfeld verlegt.1, 2, 3 Aus dieser bis heute weitgehend unreflektierten Praxis ergeben sich rechtliche Fragestellungen, signifikante Kosten und insbesondere erhebliche Beeinträchtigungen in der Versorgungs- und Lebensqualität der Sterbenden. Zudem zeigen Studien, dass die Verlegungssituationen häufig auch bei den betroffenen Angehörigen und betreuenden Helfern zu Stress führen. Unklar bleibt, ob die Verlegungen tatsächlich den Wünschen der sterbenden Menschen entsprechen. Diese Verlegungen betreffen jährlich einen Kreis von ca. 150.000 Personen.4 Durch welche personellen, ökonomischen, prozessualen, informationellen und organisatorischen Bedingungen Entscheidungsprozesse in der Versorgungspraxis entstehen, bleibt weitgehend im Unklaren. Dem gegenüber steht das - etwa in der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen - formulierte Ziel, Menschen unabhängig vom Sterbeort ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen. Durch eigene Vorarbeiten konnten vier Risikofelder skizziert werden:
Verhinderung von Verlegungen sterbender Menschen, die weder aus medizinischen, pflegerischen und/oder juristischen Erwägungen bzw. aufgrund des Patienten- bzw. Bewohnerwohls zu begründen sind.
Zentrale Methode und Mechanik bilden die Entwicklung, Anpassung und Implementierung von zwei evidenzbasierten Versorgungsleitlinien, je eine für die Krankenhaus- und eine für die stationäre Pflegeversorgung. Dabei wird das Vorgehen einem 4-Phasenmodell folgend gestaltet.
Für das Projekt wird ein Risikomanagement identifiziert, das prospektiv evaluierend mögliche Fehlentwicklungen erkennt und das Projekt optimiert. Zusätzlich führt ein Avenue-Pal Partner eine formative soziale bzw. ethische Evaluation (zu diesem Zweck angepasstes MEESTAR-Verfahren) des Projektes durch.
Evidenzbasierte Versorgungsgestaltung, Versorgung sterbender Menschen, Palliativ-Care, Patientenwohl.
Es wird eine bundesweite Übernahme angestrebt. Hierfür werden die notwendigen Vorgehens- und Supportverfahren zur Verfügung gestellt.
AWO-Stadtkreis-Gießen, BIG-direkt, Deutsches Krankenhausinstitut, Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Technische Hochschule Mittelhessen, Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV-Hessen), Hessischer Städte- und Gemeindebund (HSGB), Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg. Konsortialleitung: TransMIT-GmbH / TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung.
TransMIT GmbH, TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung
Prof. Dr. Wolfgang George
Kerkrader Str. 3, 35394 Gießen
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